Pressespiegel

Tip Berlin, 22. Februar 2010




Basketballspieler Ademola Okulaja nimmt an den Schooltalks teil
Im Rahmen von "Schooltalks" will Basketballspieler Ademola Okulaja Migrantenjugendliche zum Lernen motivieren.


tip Warum beteiligen Sie sich an "School Talks", einer schul­inter­nen Berufsinformations-Talk­show vor Weddinger Migrantenjugendlichen?
Ademola Okulaja Der Initiator der Talkshow, Prime Lee, fragte, ob er mich einladen könne. Und da ich solche Projekte sehr, sehr gerne unterstütze, werde ich nun dabei sein.
tip Sie spielten Basketball bei Alba Berlin, in den USA, beim FC Barcelona und waren Nationalspieler. Werden Sie den Jugendlichen Tipps geben, wie sie ebenfalls die Profi-Ligen stürmen können?
Okulaja Ich werde über mein Leben und meinen Beruf reden, werde dabei alle Seiten darstellen. Wobei viele sich wundern werden, wie wenig glamourös das Dasein als Profisportler letztlich ist, das ist nicht nur Jetset .
tip Wie gut kennen Sie die Lebensrealität von Weddinger Migrantenjugendlichen?
Okulaja Im Wedding war ich selten, aber als alter Streetballer kenne ich alle Herkünfte. Ich selber bin Deutscher, bin in Nigeria geboren und in Deutschland aufgewachsen. Aber alle meine Freunde sind Migranten oder haben eine bikulturelle Herkunft.
tip Was müsste getan werden, damit Migrantenjugendliche bessere Perspektiven haben?
Okulaja "School Talks" ist schon mal ein guter Ansatz, weil den Jugendlichen hier Optionen vorgestellt werden, von denen sie noch nie was gehört haben. Normalerweise wollen die bloß schnell die Schule beenden und dann arbeiten gehen. Bei "School Talks" aber lernen sie Vorbilder aus den eigenen Reihen kennen, die beruflich erfolgreich sind und zum Beispiel studiert haben.
tip Sie waren schwer erkrankt, haben Krebs. Was haben Sie da­raus gelernt, was Sie auch an die Weddinger Jugendlichen weitergeben können?
Okulaja Ich bin immer ein positiv denkender Mensch gewesen. Und jetzt habe ich den Beweis, dass man mit positiven Gedanken sehr, sehr schwere Hürden überwinden kann.


Interview: Eva Apraku

Foto: Harry Schnitger/tip


School Talks 
1.-5.3., Gäste u.a.: Hadnet Tesfai (MTV-Moderatorin), Bilkay Öney (SPD-Politikerin), 
Murat Koyuncu (Radio-Reporter)



Quelle:
http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit-stadtleben-und-leute/basketballspieler-ademola-okulaja-nimmt-den-schooltalks-t-0


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rbb, 21.03.2010
Fernsehbeitrag in der Sendung „Kowalski trifft Schmidt“
schooltalks, die Kiez-Tank-Stelle und Prime Lee
Prime Lee ist Architekt. Er kam als Flüchtlingskind nach Berlin. Dort wuchs er im Weddinger Kiez auf. Eine Kindheit, die ihn bis heute prägt und antreibt. Seine Leidenschaft gilt neben der Architektur und dem Design der aktiven Jugendarbeit.
So organisiert er als Mitbegründer der Kiez-Tank-Stelle die "schooltalks", eine Vorbildkampagne für Weddinger Schüler. Dafür wurde er mehrfach ausgezeichnet. Und weil er "Lebensqualität für alle" propagiert, hat er jetzt kurzerhand den 24 Euro Sessel zum selber machen entworfen.
Nicht ohne meinen Sessel! Sein eigener Platz ist ihm sicher – und der Kontakt zu den sonst mürrischen Mitreisenden kommt von allein. 

Mit dem Sessel zu den Schulgesprächen. Die macht Prime Lee ehrenamtlich. Jugendliche brauchen Vorbilder, weiß er aus eigener Erfahrung. 




Prime Lee, Kiez-Tank-Stelle e.V.
"Mit 'schooltalks' ist es mir wichtig den Jugendlichen zu sagen, dass die auch was draufhaben. Wenn Ihr ein Talent habt, wenn Ihr irgendwas könnt, versucht es herauszufinden und dann: ich glaube an Euch und die schooltalk-Gäste, die hierher kommen, die glauben auch an Euch, weil die haben genau das gleiche durchgemacht wie Ihr." 




Prime Lee

"Extra für Euch hier: Steffen Möller! Warum hast Du Dich für Polen entschieden, wie ist es dazu gekommen?"


Steffen Möller
"Weil ich gerne in ein Land fahren wollte, über das ich gar nichts weiß! Diese Vorurteile über Polen stimmten überhaupt nicht! Ich bin in 16 Jahren in Polen nicht ein einziges Mal beklaut worden."


Prime Lee

"Ist Polnisch eine einfache Sprache?"




Steffen Möller

"Na ja, so ganz einfach ist sie nicht, aber sehr schwer ist es auch nicht. In Polen heiße ich nicht Steffen. In Polen heiße ich Stefek…"


Prime Lee

"Also würde ich wie heißen?"




Steffen Möller
"Man hängt ‚ek’ immer dran… Steffen, Stefek, Prime, Primek…" 




Prime Lee

"Primek… klingt fast wie ein Burger… "




Schüler 

"Die ganze Sache mit den schooltalks ist sehr schön, weil die bringen uns auf die Sprünge...

"


„Ich fand’s toll, dass er so eine andere Sprache gelernt hat, ist ja nicht ganz leicht und dass er’s halt geschafft hat." 




"Komiker wäre jetzt nicht so meine Richtung – aber... also ich mach das jetzt zum ersten Mal mit den schooltalks und ich find das jetzt schon interessant, weil die Leute motivieren uns." 




Prime Lee

"Viele denken so, ja ich kann doch nicht Arzt werden oder ich kann doch kein Rechtsanwalt werden. Meine Eltern sind Taxifahrer, was soll aus mir werden, ich kann auch nur Taxifahrer werden. Nein – das stimmt nicht, Du kannst auch… du kannst das, was du willst, das kannst du werden. Schau sie dir an die schooltalk-Gäste, die da waren, sie haben es uns vorgelebt. Sie sind da, greifbar nah, du kannst sie dir greifen, du kannst sie fragen, wie hast du das geschafft, wie hast du das gemacht? Sie sind reell.“


Prime Lee weiß, wie es ist, ganz unten: Mit 8 konnte er kein Wort Deutsch, die Familie lebte von Sozialhilfe. Heute ist der Berliner erfolgreicher Architekt, Spezialgebiet: Marken und Design. 




Beitrag von Sabine Hechinger


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Funkhaus Europa, 4. Februar 2010

Beitrag von Murat Konyuncu, der selbst zu Gast war als School Talks Gast am 5. Februar 2011 und mit Schülern den Beitrag erklärt hat.